Fakten & Infos

Hund allein lassen

In Deutschland gibt es keine gesetzliche Regelung, die festlegt, wie lange ein Hund allein sein darf. In der Praxis sollte ein Hund jedoch nicht länger als 4 bis 6 Stunden am Stück allein gelassen werden. Wie lange ein Hund allein bleiben kann, hängt von seinem Alter, seiner Rasse, seinen Gewohnheiten sowie davon ab, wie er an das Alleinsein gewöhnt wurde. 

Wie lange kann ein Hund allein bleiben?

Als allgemeine Faustregel sollte ein erwachsener Hund, der daran gewöhnt ist, allein zu sein, nicht länger als 4 bis 6 Stunden am Stück allein gelassen werden. Für Welpen, ältere Hunde und Hunde mit Trennungsangst gilt eine noch kürzere Zeit – manchmal nur wenige Stunden. 

  • Welpen (bis zu 6 Monate): Welpen sollten nicht länger als 1-2 Stunden am Stück allein gelassen werden. 
  • Erwachsene Hunde: Ein erwachsener Hund kann länger allein gelassen werden, maximal jedoch 4 bis 6 Stunden. 
  • Seniorhunde: Je nach Gesundheitszustand können Seniorhunde länger allein sein, oft aber nicht so lange wie erwachsene Hunde.

Es kommt auch darauf an, wie oft du deinen Hund allein lässt. Ein Hund, der jeden Tag 6 Stunden allein ist, fühlt sich weniger wohl als ein Hund, der nur gelegentlich für 6 Stunden allein gelassen wird.

Wie lange darf ein Hund laut Tierschutz allein bleiben?

Laut der Tierschutz-Hundeverordnung (TierSchHuV) darf ein Hund nicht über einen längeren Zeitraum ohne Aufsicht allein gelassen werden. Zwar gibt es keine genaue Zeitgrenze im Gesetz, jedoch ist eindeutig festgelegt, dass Hunde täglich mehrmals sozialen Kontakt mit Menschen und ausreichend Auslauf im Freien sowie regelmäßigen Kontakt zu Artgenossen haben sollen, sofern dies gesundheitlich und verhaltensbedingt möglich ist. 

Laut Verordnung soll: 

  • der Hund tagsüber mindestens alle 6 Stunden beaufsichtigt werden.  
  • der Hund Zugang zu Beschäftigung, Wasser und Bewegung haben.
  • ein Welpe oder ein junger Hund nicht für längere Zeit allein gelassen werden. 

Das Nichtbefolgen dieser Regeln kann als Tierquälerei oder mangelhafte Tierhaltung eingestuft werden.

Welche Auswirkungen hat es auf einen Hund, wenn er allein gelassen wird?

Hunde sind von Natur aus Rudeltiere und fühlen sich in der Gesellschaft von Menschen oder anderen Tieren am wohlsten. Werden sie für längere Zeit allein gelassen, kann sich das negativ auf ihr psychisches und körperliches Wohlbefinden auswirken. Während einige Hunde nach entsprechendem Training eine Weile allein sein können, entwickeln andere schnell stressbedingte Probleme.  

Eine der häufigsten Folgen von Einsamkeit ist Trennungsangst. Sie äußert sich dadurch, dass der Hund bellt, heult, Möbel zerstört oder im Haus uriniert, wenn er allein ist. Neben Verhaltensproblemen kann langanhaltende Einsamkeit dazu führen, dass der Hund depressiv wird. Ein zuvor fröhlicher und aktiver Hund kann plötzlich lustlos und desinteressiert wirken, selbst an Aktivitäten, die ihm früher Freude bereitet haben. 

Einsamkeit hat nicht nur psychische Auswirkungen: Ein Hund, der zu viel allein ist, kann auch einen Mangel an körperlicher und geistiger Stimulation verspüren. Ohne ausreichende Beschäftigung riskiert er, sich zu langweilen. Das kann zu destruktivem Verhalten oder übermäßigem Lecken und Beißen an sich selbst führen. 

Als Hundehalter solltest du daher darauf achten, die Zeit des Alleinseins so kurz wie möglich zu halten und deinem Hund täglich sowohl körperliche Bewegung als auch sozialen Kontakt zu bieten. Es ist auch wichtig, dem Hund schrittweise anzutrainieren, allein zu sein und ihm einen sicheren Platz zum Ausruhen zu bieten, wenn du nicht zu Hause bist.

Hund allein lassen – Tipps

Wenn du deinen Hund gelegentlich allein lassen musst, gibt es einige Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um Stress und Angst bei deinem Hund zu minimieren: 

  • Sorge für ausreichend Bewegung, bevor du gehst: Ein müder Hund ist ein ruhiger Hund.
  • Schaffe einen sicheren Platz: Zum Beispiel ein Bett in einem ruhigen Raum.
  • Nutze Beschäftigungsspielzeug: Wie ein gefülltes Kauspielzeug oder einen Snackspender.
  • Erwäge einen Hundesitter: Wenn du häufig oder lange abwesend bist.

Dein Abschied sollte keine große Sache sein. Halte ihn kurz und ruhig und übertreibe es nicht in den Augen deines Hundes.